Reflexion zum Text: come_IN: Interkulturelle Computerclubs zur Förderung von Integrationsprozessen

Ich habe mich mit dem Text "Come_IN: Interkulturelle Computerclubs zur Förderung von Integrationsprozessen" von Kai Schubert, Gregor Stuhldreier und Volker Wulf auseinander gesetzt. Zunächst beginne ich mit ein paar wichtigen Informationen zu dem Text und anschließend folgt meine Reflexion.
Heutzutage leben rund 15,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Jene Migranten unterscheiden sich durch ihre unterschiedlichen kulturellen und sozioökonomischen Hintergründe und meist auch durch signifikante Sprachdefizite von den Deutschen. Ein großes Anliegen ist es, Migranten zu integrieren. Für so einen Integrationsprozess spielen folgende zwei Faktoren eine große Rolle, nämlich erstens: die Haltung zur eigenen kulturellen Identität und zweitens: die Intensität der Beziehungen zu anderen Gruppen. Das Konzept der interkulturellen Computerclubs setzt an diese zwei Faktoren an. Erwähnenswert wäre auch, dass es einen Unterschied zwischen Gruppen, welche Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien haben und Gruppen, denen der Zugang zu solchen Technologien erschwert oder verwehrt wird, gibt. Dieses Phänomen wird „Digital Divide“ genannt. Die interkulturellen Computerclubs dienen also nicht nur der Integration von Migranten, sondern auch der „Zusammenführung“ von Menschen mit technischen Fähigkeiten und Menschen ohne besonders großes technisches Wissen. Inspiriert wurden die Computerclubs durch sozio- kulturelle Lerntheorien. Lave und Wenger betrachten Lernen als einen kollektiven Prozess, der als Nebeneffekt der Verrichtung gemeinsamer Praktiken erfolgt. Diese gemeinsame Praxis beeinflusst den Sprachgebrauch und die Identität der Akteure. Da Sprachgebrauch und Identität unter anderem auch im familiären Kontext geprägt wird, sind nicht nur Kinder, sondern auch deren Eltern in den interkulturellen Computerclubs vertreten. Die Zielgruppe, mit welcher in den Clubs gearbeitet wird beschränkt sich auf sechs bis zehn jährige Grundschulkinder und deren Eltern. Geforscht wird vorwiegend durch die aktive Teilnahme bzw. durch die partizipative Aktionsforschung. Nebenbei dienen auch empirische Daten, sowie Fotos und Videos der Forschung. Die Kinder treffen sich einmal pro Woche für zwei Stunden gemeinsam mit ihren Eltern, Lehrern und Lehrerinnen und weiteren Forschern und Forscherinnen im Computerclub, wo sie mit einer „Anfangsrunde“ starten, danach in die Gruppenarbeit übergehen und das Treffen mit einer „Abschlussrunde“ beenden. Am wichtigsten hierbei ist es, alle Kinder und Eltern unabhängig von Alter und Herkunft für eine Sache zu begeistern. Mit diesem Text hat sich für mich eine ganz neue Form der Integration aufgetan. Natürlich sind Computer für Kinder etwas sehr attraktives, da sie damit Computerspiele spielen und auch mit anderen Menschen und Freunden in Verbindung treten können. Heutzutage ist der Umgang mit Medien und Technologien kaum noch wegzudenken und daher ist es besonders für Kinder wichtig, den richtigen Umgang bzw. einen kritischen Umgang damit zu erfahren. In diesen Computerclubs haben sicherlich nicht alle TeilnehmerInnen das selbe technische Wissen bzw. die selben technischen Fähigkeiten. So können nicht nur Kinder von den Erwachsenen lernen, sondern auch umgekehrt. Durch die vielen Diskussionsrunden innerhalb der Clubtreffen ist es auch möglich sich kritisch mit Technik auseinander zu setzten. (Es werden nicht nur Computer eingesetzt, sondern auch Videokameras, Fotoapparate und weitere technische Hilfsmittel, die für die unterschiedlichen Projekte benötigt werden. Ein Projekt bestand z.B. daraus einen Trickfilm zu erstellen und dieser wurde dann auch im KiKa gezeigt.) Weiters wird auch der Klassenzusammenhalt gestärkt, da die Kinder auch nach der Schule etwas gemeinsames unternehmen. Auch die Tatsache, dass die Kinder mit ihren Eltern zu den Treffen kommen gefällt mir sehr gut, da es heutzutage zu oft vorkommt, dass Eltern aufgrund der Arbeit usw. wenig Zeit für gemeinsame Stunden mit dem Kind haben. Innerhalb dieser Treffen ist es jedoch möglich gemeinsam kreativ werden zu können. Etwas, das mir auch sehr gut gefällt, ist der Einstieg und der Ausstieg der Treffen, welcher jeweils aus einer Gesprächsrunde besteht, in welcher immer ein Kind und ein Elternteil die Moderation übernehmen. Dadurch, dass ein Kind „Sprecher“ der Runde ist, ist es auch für andere Kinder leichter ihre Meinungen, Ideen und Wünsche einzubringen. Weiters dienen die interkulturellen Computerclubs dem Abbau von Vorurteilen. Bereits Grundschulkinder bzw. Volksschulkinder erkennen Unterschiede der Hautfarbe, der sprachlichen Kompetenz oder der Art wie man sich kleidet und nehmen dies als „anders“ wahr. Innerhalb der Clubtreffen merken sie jedoch, dass Kinder trotz unterschiedlicher Herkunft gemeinsame Interessen teilen und sich in ihren Bedürfnissen ähneln. Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre, dass die Treffen nur einmal pro Woche für zwei Stunden stattfinden. Natürlich spielt hierbei die Arbeit der Eltern eine Rolle und es ist auch verständlich, dass nicht alle Elternteile jeden Tag Zeit haben, aber einmal pro Woche finde ich persönlich zu wenig, um als Gruppe stark zusammen arbeiten zu können. Ich bin gespannt wie sich diese interkulturellen Computerclubs zur Förderung von Integrationsprozessen mit dem Namen: come_IN weiterentwickeln werden und ich würde dies gerne ein wenig verfolgen.
C.B.

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